Benchmarking - Von den Besten lernen
Das Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt Benchmarking als "Instrument der Wettbewerbsanalyse. Benchmarking ist der kontinuierliche Vergleich von [...] Prozessen und Methoden mit (mehreren) Unternehmen, um die Leistungslücke zum sog. Klassenbesten (Unternehmen, die Prozesse, Methoden etc. hervorragend beherrschen) systematisch zu schließen. Grundidee ist es, festzustellen, welche Unterschiede bestehen, warum diese Unterschiede bestehen und welche Ver-besserungsmöglichkeiten es gibt." Auch im kirchlichen Bereich besteht die Möglichkeit von "den Besten" zu lernen.

Benchmarking im Kirchenkontext
Benchmarking im Kirchenkontext kann dazu verwendet werden, die eigenen Entwicklungsbemühungen mit anderen Kirchengemeinden zu vergleichen und zu verbessern. Dabei wird sich an jenen Gemeinden orientiert, die aktuell in den betreffenden Arbeitsbereichen besonders erfolgreich sind. Durch eine systematische Analyse der jeweiligen individuellen Vorgehensweisen und einen anschließenden Informationsaustausch unter den Kirchengemeinden, können latente Entwicklungspotenziale erkannt und nutzbar gemacht werden. Teil unserer Arbeit ist es, diese Potenziale zu identifizieren und allen interessierten Kirchen und Gemeinden zugänglich zu machen. Wer macht die erfolgreichste Jugendarbeit? Wer gewinnt besonders viele Senioren? Wer motiviert seine Gemeinde am effektivsten zur individuellen Mitarbeit? Und letztlich: Warum ist das so und worin liegen die Unterschiede zur eigenen Vorgehensweise? Wenn eine Gemeinde etwas besonders gut kann, dann sollten andere davon lernen. Wenn eine Gemeinde in einem Bereich Schwächen aufweist, dann sollte sie fundierte Unterstützung erhalten können (Proof of Concept).
Exemplarische Einsatzfelder des Benchmarkings
Homiletik
Welche theologischen Schwer-punkte setzen andere Gemein-den? Wie reagieren die Mitglieder darauf? Welche allgemeine At-mosphäre und Stimmung wird dadurch erzeugt? Wird die Ge-meinde motiviert?
Marketing
Welche Arbeitsweisen und Evan-gelisationskonzepte verfolgen an-dere Gemeinden? Gibt es regel-mäßige Veranstaltungen wie Sommerfeste, Themenabende oder Wandertage und wie werden sie beworben?
Besucherzahlen
Ist die eigene Besucherzahl kon-stant, sinkt oder steigt sie und wie ist das in anderen Gemeinden? Sind es immer dieselben Ge-sichter oder kommen auch Men-schen von außen? Aus welchem Grund kommen diese?
Personalstruktur
Wie viele ehrenamtliche Mitarbei-ter haben andere Gemeinden in welchen Bereichen? Wem werden für welche Tätigkeit welche Ent-lohnungen bezahlt? Und: Nach welchen Kriterien werden Mit-arbeiter ausgewählt?
Liturgie
Welche Gottesdienstbestandteile und chronologische Reihenfolgen weisen andere Gemeinden auf? Wird beispielsweise die Kollekte besser zu Beginn oder nach der Predigt eingesammelt? Wie lange dauern die jeweiligen Einheiten?
Ressourcenverteilung
In welchem Verhältnis stehen die unterschiedlichen Aufwendung-en zueinander? Welche prozen-tualen Budgets nutzen andere für Gebäude, Personal, Inventar, Marketing, Jugendarbeit etc.?